Und wieder ist das Ferrarirote in Graz-Eggenberg. Diesmal nicht Schloss, sondern Markthalle.
Im schlichten Beton, aber prächtig funktional, ragt die offene Konstruktion auf. Eine Welle, mit Kanten und Ecken. Ein W! So der heute fast hundertjährige Architekt Franz Forstlechner im Originalton. Von allen Seiten zugänglich, und doch mit ausreichendem Schutz vor Regen, Schnee und Wind.
Regen gibt es heute im Übrigen genug, an diesem ersten Markttag nach dem COVID-Lockdown. Den Menschen kann er wenig anhaben, sie genießen ein gutes Stück wiedergewonnener Freiheit. Das Ferrarirote aber, unzureichend gekleidet, beginnt langsam zu frieren, so ganz ohne Bewegung. Es will weiter zur Kalvarienbrücke, stante pede. Auch dort hat sich Franz Forstlechner verewigt. Die von ihm geplante mächtige Kalvarienbrücke ist eine der wichtigsten Verkehrsadern von Graz. Und wieder: eine bemerkenswerte Eleganz der Funktionalität.
Bald schon, sagt der Trainer dem Ferrariroten, geht’s überhaupt ins Ausland. Nach Oberwart. Dort hat Architekt Forstlechner die Statik für die Domenig-Kirche gerechnet. Ich gehe davon aus, sie steht noch, sagt der Trainer. Sein Witz war auch schon mal ansprechender. Und er warnt: Ist ein bisserl weiter als üblich, aber wirst es schon schaffen, mein kleines Rotes. Ich mein, so konditionell halt. Bei ihm, so der Trainer, sei das ohnehin keine Frage.
Angeber!