Das Ferrarirote schnauft und keucht. Für den erdigen Stichweg hinauf von der Straße zwischen Bruck/Oberaich und St. Dionysen ist es ziemlich ungeeignet. Überzüchtet. Zeitweise lässt es sich schieben, da fragt man sich dann schon: Wer ist Herr, wer ist Knecht?
Oben lehnt es, etwas echauffiert, an der Brücke. Die Brücke ist alt. Sehr alt. Ein ausgereiftes Stück technischen Fortschritts. Die Römer haben sie gebaut, vor fast zweitausend Jahren. Besser gesagt: ihre Arbeitssklaven. Ein Sklave auch, mit ziemlicher Sicherheit, der geniale Architekt.
Roms Straßennetz war neben dem Gladius, dem wendigen Kurzschwert, und dem fortschrittlichen Rechtssystem wohl die wichtigste Basis der wirtschaftlichen und politischen Macht. Aufwendige Maschinen hatten die Römer nicht nötig, sie waren die Herren im Land. Das mag reichen für ein gutes Leben. Die anderen, geführt an eiserner Hand, hatten Frieden zu geben: Pax Romana.
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